Fast alle Elektroautofahrer kennen das: man kommt zu einer Ladesäule und da steht schon ein Auto. Nein, kein Elektroauto das gerade lädt, sondern ein Verbrenner blockiert die Säule.
Oft ist das einfach ärgerlich, häufig aber auch ein richtiges Problem. Wenn man auf die Ladesäule angewiesen ist, muss man mühsam eine andere suchen – das kostet Zeit, man kommt zu spät zu seinem Termin oder die Familie wartet mit dem Essen zu Hause. Teilweise ist es Unwissenheit: “Oh, das ist eine Ladesäule?” Manchmal sind es die gleichen Leute, die auch Behinderten- und Familienparkplätze zuparken, damit sie fünf Schritte weniger laufen müssen: hoppla-hier-komme-ich Typen, die meist nur von 12 bis Mittag denken. Manchmal sind es Leute,die erstaunt sind, dass es zu diesen Ladesäulen auch schon Elektroautos in freier Wildbahn gibt. Aufklärung tut also nötig, um – von den ganz unbelehrbaren einmal abgesehen – das Bewusstsein zu schaffen, dass man Ladesäulen frei halten muss. Denn nur so nützt die vorhandene Infrastruktur auch was.
Das einfachste ist es, dem Falschparker einen Hinweiszettel am Fahrzeug zu hinterlassen, in der Hoffnung, dass dieser gelesen und der Inhalt das nächste Mal beherzigt wird. Wichtig finde ich, dass man dabei immer freundlich und sachlich im Text bleibt (es spricht nichts gegen Deutlichkeit), denn wir wollen ja Verständnis wecken und nicht Elektroautofahrer als unfreundliche Rüpel darstellen. Bei e-Auto.tv gibt es einige Vorlagen zum selbst ausdrucken.
Von der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg gibt es schöne Postkarten, die einen leicht offiziellen Touch haben, da sie einen “Stempel” des “Amt electric” tragen. Ich habe einfach eine kurze Mail dorthin geschrieben, da es in unserer Schaufensterregion solche praktischen Karten nicht gibt und zwei Tage später lag ein Brief mit einem kleinen Stapel der Karten in meinem Briefkasten. Tolle Sache – vielen Dank nochmal dafür.
Manche Städte schleppen die Falschparker auch auf deren Kosten ab. Das setzt natürlich voraus, dass die Plätze an der Ladesäulen auch entsprechend beschildert sind. Das Abschleppen ist sicher die effektivste Methode, denn was an den Geldbeutel geht, merkt sich der typische Mitteleuropäer am besten. Noch dazu sieht er mal, wie unangenehm es sein kann, wenn man ungeplante Zeit für eine Fahrt zu einem Termin oder nach Hause aufbringen muss, wo vielleicht die Familie mit dem Essen wartet…