Es gibt ein paar Orte, die sind einfach prädestiniert dafür, dort Ladesäulen aufzstellen. Neben den Parkplätzen beim Arbeitgeber sind das z.B. Einkaufszentren. Das Auto steht eine Weile, entweder man ist sowieso mit einkaufen beschäftigt und kann während dessen als extra Service das Auto laden oder wenn man auf der Durchreise ist vertreibt man sich die Ladeweile mit Shoppen oder Essen im Einkaufszentrum.
So oder so bringen Ladesäulen dem Einkaufszentrum also neue Kundschaft und ein positives Image. Nur fürchte ich, sind sich dessen viele Betreiber von Einkaufszentren gar nicht bewusst. Das kann man aber ändern – indem man es ihnen sagt. Das habe ich z.B. bei der Firma Breuninger getan, die mehrere Einkaufszentren in Deutschland betreibt. Eine Antwort steht noch aus, die liefere ich nach wenn sie kommt.
Wer ebenfalls Einkaufszentren in seiner Nähe anschreiben will, darf sich meinen Text gern als Vorlage nehmen. Je häufiger wir Elektromobilisten diesen Wunsch äußern, um so eher wird sich etwas tun.
Liebes Breuninger-Team,
die Zahl der Elektroautos nimmt so langsam zu und gleichzeitig wächst der Bedarf an einer Ladeinfrastruktur. Die Ladepunkte sollten möglichst dort sein, wo die Fahrer ihr Auto für eine Weile stehen lassen – an der Arbeit oder beim Einkaufen. Die ersten Geschäfte haben den Image-Träger Ladesäule für sich entdeckt und bieten ihren elektromobilen Kunden Ladepunkte an, die diese kostenfrei während der Einkaufszeit nutzen können (so zB die Akzenta Lebensmittelmärkte http://www.akzenta-wuppertal.de/aktuelles/elektromobil.php). Auch für Breuninger wäre das eine tolle Gelegenheit, einen neuen Service für die Kunden zu bieten und sich als einer der ersten damit von anderen Einkaufszentren abzuheben. Ein weiterer Effekt: Durchreisende mit Elektroauto, die zum Laden bei Breuninger halten, wollen sich die Zeit während des Ladens vertreiben (die sogenannte “Ladeweile”). Bei 22kW ist ein Auto heute in 1 Std wieder aufgeladen – in der Zeit werden die Insassen des Elektroautos dann bei Breuninger bummeln, shoppen oder etwas essen gehen.
Der Aufbau eines Ladepunkts ist mit überschaubaren Kosten verbunden: zB die KEBA Ladebox “KeContact P20” gibt es bereits für 999€ inkl MwSt, einen Standfuß sollte die Box nicht an der Wand montiert werden gibt es für 379€ inkl MwSt (siehe http://www.kecontact.com/de/). Natürlich muss der Strom nicht kostenlos sein, gegen eine Bezahlung des Stroms zum Selbstkostenpreis zB per Geldkarte oder EC-Karte spricht natürlich auch nichts.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie meinem Vorschlag positiv gegenüber stehen und ihren Kunden künftig diesen Service an den Breuninger Häusern anbieten würden. Bei Bedarf stehe ich Ihnen auch gerne für Fragen zur Verfügung – ich fahre nun seit 7 Monaten und 11.000km selbst im täglichen Einsatz ein privates Elektroauto.
Viele Grüße,
XYZ
Update vom 08.08.2014:
Von Kaufland kam die erste Antwort, die ich recht positiv finde:
Sehr geehrter Herr Auberger,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 03.08.2014.
Durch die Hinweise unserer Kunden können wir viele Ideen sammeln, die zu Verbesserungen anregen.
Ihren Beitrag zur Ladeinfrastruktur für Elektroautos haben wir an unsere Geschäftsleitung weiter gegeben. Alle Anregungen werden in die Überlegungen für weitere Entwicklungen einbezogen.
Auf Ihren nächsten Besuch im Kaufland freuen wir uns.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Kaufland Kundendienst-Center
Update vom 12.08.2014:
Von Breuningerland Sindelfingen kam eine Antwort, auch die finde ich positiv:
Sehr geehrter Herr Auberger,
zunächst möchten wir uns für die späte Beantwortung Ihrer Anfrage bzw. Ihres Vorschlages entschuldigen.
Wir haben das Thema „Ladestation für Elektroautos“ im Rahmen von Service-Erweiterungsmaßnahmen für den Standort Breuningerland Sindelfingen im Blick, hierzu gibt es jedoch auch noch internen Abstimmungsbedarf.
Gerne kontaktieren wir Sie zu gegebener Zeit erneut.Mit freundlichen Grüßen
aus dem Breuningerland Sindelfingen
Update 12.08.2014:
Heute Mittag kam dann noch von Globus (dazu gehört auch Hela Baumarkt) die bisher beste Antwort:
Guten Tag Herr Auberger,
vielen Dank für Ihre Anregung. Bei Globus ist dieses Thema bereits angekommen.
In unsere Zentrale in St. Wendel nutzen wir seit gut zwei Jahren ein eigenes Elektroauto für unsere Poststelle und richten nach und nach Ladestationen an unseren Standorten ein. Aktuell in unserem neuen Markt in Koblenz.Wo immer Sie dieses Plakat sehen, können Sie während Ihres Einkaufs bei Globus Ihr Fahrzeug kostenlos laden 🙂
Mit besten Grüßen
Update vom 14.8.2014:
Heute kam die Antwort vom dm Drogeriemarkt . Sehr ausführlich aber dennoch für mich am wenigsten konkret (bezogen auf meine Anfrage zur Lademöglichkeit, was dm sonst alles tut wie echten Ökostrom von EWS nutzen etc finde ich super und will ich gar nicht klein reden).
Sehr geehrter Herr Auberger,
vielen Dank für Ihre E-Mail bezüglich e-mobility. Es freut uns sehr, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns Ihre Gedanken mitzuteilen. Gerne möchten wir im Folgenden näher auf Ihren Hinweis eingehen.
Bitte seien Sie versichert, dass auch uns der Schutz der Umwelt und die Verbundenheit mit ihr am Herzen liegen. Die Achtung von Mensch, Tier und Natur ist Grundlage unseres ethischen Selbstverständnisses.
Bei dm haben wir uns vorgenommen, bei konsequenter Kundenorientierung das Wünschenswerte mit dem Machbaren in Einklang zu bringen. So sind wir ständig darum bemüht, Prozesse zu verbessern – mit dem Ziel, ökologische und soziale Kriterien sowie wirtschaftliche gleichermaßen zu berücksichtigen. dm ist sich seiner Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung bewusst und setzt sich umfassend dafür ein. So haben wir beispielsweise Anfang 2012 vollständig auf Strom aus regenerativen Energien umgestellt. Damit kann deutschlandweit der Bedarf aller dm-Märkte, der Zentrale in Karlsruhe sowie der Verteilzentren ausschließlich mit Ökostrom von den Elektrizitätswerken Schönau (EWS) gedeckt werden.
Vor diesem Hintergrund können wir Ihr Anliegen natürlich sehr gut nachvollziehen. Wir verfolgen schon geraume Zeit die Entwicklungen im e-mobility-Markt, sowohl e-bikes – als auch Elektro-Fahrzeuge.
Sofern sich für dm und seine Kunden in diesem noch “jungen” Segment sinnvolle Ansätze abzeichnen, werden wir prüfen, welche Möglichkeiten sich umsetzen lassen.Wir hoffen, Ihnen mit unseren Ausführungen weitergeholfen zu haben und würden uns freuen, Sie auch weiterhin bei dm begrüßen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
Das ist ein gelungenes Anschreiben. Egal welche Hersteller – wenn Typ 2 22 Kwh ggfs. als Doppellader angeboten werden profitieren an frequentierten Punkten die Dienstleistungsanbieter. Bevorzugt wird die Verweildauer für Konsum, Spaß usw. genutzt. Das Bonussystem Charge&Park or Buy… bindet. Das haben kluge UnternehmerInnen erkannt. Als ZOE-Fahrer wünsche ich mir viele Nachahmer für Gastro, Einzelhandel, Sport usw.. Hier in 69488 Brkenau / Weinheim gibt es Bedarf wie im Odenwald (vielbefahren + Pendler) Metropolregion und öPNV- Kopplung sowie Mitfahrpunkten.
Gute Idee! Und es stimmt, Einkaufszentren sind ideal – konnte solch ein Service bisher schon in 2 Malls – gratis! -nutzen. Und mir fallen viele Supermärkte, Baumärkte, Möbelhäuser etc. ein, wo es schön wäre, zwischenladen zu können. Ich denke, ich werde mich Deiner Initiative anschliessen! 🙂
Fast 2 Jahre später kann man weder beim Breuningerland Ludwigsburg noch in Sindelfingen laden.
Vielleicht ist der Druck vom Daimler zu hoch?
Nicht mal für die Ladenbesitzer gibt es Lademöglichkeiten. So sind diese auf Dieseltransporter angewiesen.
Vielleicht in den nächsten 25 Jahren…